Zollerburgläufer auf dem Glacier 3000
Der Glacier 3000 run, von Gstaad auf das ewige Gletschereis
war eine besondere Herausforderung für 2 Zollerburgläufer des Sc Hechingen.
Sabine Noll und Werner Naujok reisten am Wochenende in das Berner Oberland um an dem Lauf auf den Geltscher Glacier 3000 bei Gstaad teilzunehmen.
Ein Berglauf ganz besonderer Art, da
die Distanz von 26 km bereits zur Langdistanz zählt, die ersten 15,5 km mit 300
Höhenmetern als schnelle Flachetappe eingeteilt werden kann, bevor der Aufstieg
auf den Gletscher mit 1600 Höhenmeter auf den verbleibenden 10,5 km mit
durchschnittlich 16% Steigung zu den extremen Bergläufen zählt.
Am Start in Gstaad waren ca. 500 Läufer und Läuferinnen, alle mit einer sehr gut trainierten Läuferfigur und viele mit einem Finishershirt von bekannten Bergläufen. Da stellt man sich doch schnell die Frage, auf welchem Platz man sich dann am Ende einreihen kann. Besonders auffallend war die bei den Bergläufen untypische hohe Frauenquote.
Die erste, nicht ganz einfache, Entscheidung bezüglich der Kleiderwahl musste bereits vor dem Start getroffen werden. Strahlender Sonnenschein ließen hohe Temperaturen im Tal erwarten, welche Verhältnisse oben auf dem Gletscher in knapp 3000 m Höhe herrschen war noch unklar. Nach dem Start ging der Lauf durch ein malerisch schönes Tal über Gsteig nach Reusch, wo die ersten Bergbahnen in Richtung Gletscher aufsteigen.
Die Taktik war, auf der ersten flachen und 15,5 km langen Etappe möglichst viel Energie für den steilen Aufstieg zu sparen. In Reusch angekommen,
waren „5 Stunden Fußmarsch zum Gletscher“ auf dem Wegweiser zu lesen.
Von der Talstation Reusch (1350) schraubte sich die Bergstrasse in unzähligen Serpentinen durch Wälder und Weiden vorbei an einem Wasserfall, der aber leider zu weit weg war um sich abzukühlen, hinauf zur Bergstation Oldenegg (1919), ca. 600 Hm auf 4,5 km. Auf der Strecke zur Mittelstation Cabane (2525) konnten sich die Läufer kaum einen Blick auf die in Felswände eingebettete Streckenführung leisten, denn es ging über Stock und Stein und der Aufstieg von ca. 20% Steigung war nur in Gamsmanier zu meistern. Auf der Cabane war Aufmunterung und Verpflegung angesagt, und der Blick auf das Folgende reichte gänzlich aus, um die Lauflaune zu steigern, denn der am Gegenhang sichtbare Zickzackweg auf, dem die Läufer auf der Moräne im Fels verschwinden, brachte die Herzen der Spezialisten ins Hüpfen und schmolz so manchen geretteten Vorsprung der "Straßenlauffraktion" in Windeseile. Drei Kilometer durch die weiße Pracht, auf denen man es mit dem richtigen Profil auf dem Gletscher nochmals richtig krachen lassen konnte. Dort ist es nicht mehr so steil, aber rutschig und die spürbar dünnere Luft trägt ihr Übriges bei. Später lief man über Schneefelder, auf denen so mancher Schritt weitaus tiefer und im Eiswasser landet als zu vermuten war. Werner Naujok erreichte das Ziel auf der Bergstation Scex Rouge (2970) nach 3 h 32 min und Sabine Noll folgte in 3 h 56 min.
Total überwältigt von den imposanten Eindrücken waren beide mit Ihren Platzierungen in der ersten Hälfte des starken Läuferfeldes mehr als zufrieden.